Neues aus der Schulter- und Hüft-Chirurgie
Neues aus der Schulter- und Hüft-Chirurgie
Dr. med. Barbara Wirth (Schulter und Ellbogen) und PD Dr. med. Stefan Rahm (Becken und Hüftgelenk) geben Einblicke in die neusten Entwicklungen in der Schulter- und Hüftbehandlung.
Dr. med. Barbara Wirth, Schulter-Expertin: Schonend operiert mit der Schlüsselloch-Methode
Sehnenrisse, Einklemmungssyndrome, verletzte Bänder nach Schulterausrenkungen und viele andere Probleme können heute gewebeschonend und ästhetisch ansprechend durch arthroskopische Eingriffe behandelt werden. «Arthroskopie» bedeutet «Gelenkspiegelung» und wird im Volksmund auch «Schlüsselloch-Operation» genannt.
Ein weiterer Pluspunkt dieser Technik ist die ausgezeichnete Übersicht des jeweiligen Gelenkes, so dass weitere Verletzungen erkannt und mitbehandelt werden können. Um jedoch durch eine Operation den gewünschten Effekt zu erzielen, braucht es neben dem Geschick des Chirurgen auch die richtige Diagnose. Denn nicht alle Veränderungen müssen operiert werden, sondern primär diejenigen, welche die Beschwerden verursachen.
Sehnennaht: Die häufigste arthroskopische Operation der Schulter
Die Schulterkugel wird von den vier Rotatorenmanschetten-Sehnen wie eine Kappe umfasst. Ein Sehnenriss kann durch einen Unfall oder Abnutzung entstehen. Die genauste Diagnose liefert ein MRI. Je nach Grösse und Ort des Risses können die Schmerzen konservativ mit Physiotherapie, Schmerzmitteln oder falls nötig einer Kortisonspritze behandelt werden.
Es gibt aber Situationen, wo eine Operation notwendig ist. Vor allem nach unfallbedingten grossen Rissen sollte man nicht zu lange warten. Die Sehne wird arthroskopisch mithilfe von Fadenankern wieder an den Oberarmkopf genäht. Anschliessend ist eine Ruhigstellung des Armes für vier bis sechs Wochen nötig, damit die Sehne am Knochen einheilen kann.
Arthrose entsteht durch Verschleiss des Gelenkknorpels
Die Arthrose kann verschiedene Ursachen haben und ist leider nicht reversibel. Wenn die Schmerzen und der Funktionsverlust die Lebensqualität beeinträchtigen, kann ein Gelenkersatz helfen. Die Schulter ist ein Spezialfall, denn es gibt zwei verschiedene Kunstgelenke: die anatomische und die inverse Schulterprothese. Die anatomische ersetzt die Gelenkoberflächen. Dafür sind zwingend intakte Sehnen und Muskeln nötig.
Falls die Sehnen lädiert sind, setzt man eine inverse Schulterprothese ein. Dabei wird der Kunstgelenkkopf auf die knöcherne Pfanne geschraubt und die Kunstpfanne im Oberarmschaft verankert. Jede Prothese wird vor der Operation durch 3D-Verfahren am Computer geplant. Dabei können verschiedene Implantatgrössen virtuell eingebracht und deren simulierte Funktion getestet werden. In seltenen Fällen, z. B. bei komplexen Fehlstellungen, kann man 3D-gedruckte Hilfsmittel für die Operation anfertigen.
PD Dr. med. Stefan Rahm, Hüft-Experte: Häufigster Hüftschmerz bei jungen Patienten: das Hüftimpingement
Hat ein junger Patient über mehrere Wochen Hüftschmerzen, sollten diese bei einem Hüftspezialisten abgeklärt werden. Die häufigste anatomische Veränderung ist das sogenannte Hüftimpingement. Darunter versteht man ein Einklemmen bzw. ein verfrühtes Anschlagen vom Hüftkopf mit dem vorderen Pfannenrand. Im weiteren Verlauf kann der Gelenkknorpel Schaden nehmen, was einer Vorstufe der Hüftarthrose entspricht. Zur weiteren Abklärung dieses Krankheitsbildes wird ein MRI durchgeführt.
Hüftarthroskopie: Schnell wieder fit nach dem Eingriff
Die Hüftarthroskopie ist eine minimalinvasive, muskelschonende Operation mit meist vier kleinen Hautschnitten von nur knapp einem Zentimeter. Durch diese können Schäden im Inneren des Gelenks repariert werden. Diese Technik ist sehr schonend und wurde im Laufe der Jahre perfektioniert, damit die Patienten möglichst rasch wieder aktiv sein und ihrem Sport nachgehen können. Dadurch wird ebenfalls die Entstehung einer Hüftarthrose verlangsamt.
Hüftprothese: Modernste Technik am Gelenkzentrum Zürich
Im fortgeschrittenen Stadium einer Arthrose fehlt der Gleitknorpel komplett. Die konservative Therapie der Hüftarthrose sollte ausge- schöpft werden. Das gelingt, indem man die Belastung anpasst, durch Schmerzmedikamente oder Spritzen ins Hüftgelenk. Ist die Lebensqualität zu stark eingeschränkt, kommt eine Hüftgelenksprothese zum Einsatz. Der optimale Zeitpunkt sollte zusammen mit dem Hüftspezialisten festgelegt werden.
Im Gelenkzentrum Zürich an der Privatklinik Bethanien wird die Hüft-Totalprothese mit der modernsten Technik über einen sehr kleinen Hautschnitt am Oberschenkel muskelschonend und minimalinvasiv von vorne eingesetzt. Durch diese ausgefeilte Technik ist die Nachbehandlung relativ kurz und ermöglicht von Anfang an die volle Belastung des operierten Beines.
Nach wenigen Wochen dürfen die Gehstöcke weggelassen und der Alltag kann wieder aufgenommen werden. In speziellen Fällen kann eine computergestützte 3D-Methode zur Planung einer solchen Operation angewendet werden.
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