Hüftnaher Oberschenkel-Bruch
Der hüftnahe Oberschenkelbruch ist ein sehr häufiges Problem bei älteren Personen. Die wichtigste Unterscheidung ist, ob der Bruch (Fraktur) nahe am Oberschenkelkopf oder weiter weg durchgeht und ob der Bruch verschoben ist oder nicht.
Bei unverschobenen Brüchen kann häufig ein konservatives Vorgehen oder eine kleine Operation mit nur einer Stabilisierung mit typischerweise drei Schrauben gewählt werden.
Bei verschobenen Brüchen muss entschieden werden, ob die Durchblutung des Oberschenkelkopfes gefährdet ist oder nicht. Ist der Bruch sehr nahe am Oberschenkelkopf und verschoben wird meist ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. In der Schweiz werden jährlich knapp 20000 Hüftprothesen eingesetzt. Ca. 1560 also knapp 8% davon aufgrund von genau solchen hüftnahen verschobenen Brüchen.
Hüftnaher Oberschenkelbruch
Ursache, Symptome und Diagnosestellung
Meist ist ein Sturz in häuslicher Umgebung die Ursache solcher Brüche. Am häufigsten trifft es Damen in höherem Alter. Dies hat zu tun mit der Osteoporose, die häufiger vorhanden ist bei Frauen. Solche Brüche können aber auch auftreten bei Unfällen mit höherer Geschwindigkeit (z.B. beim Fahrradfahren) bei jüngeren Patienten. Dann wird fast immer versucht das eigene Gelenk zu erhalten und die Fraktur mit Platten und Schrauben zu stabilisieren.
Patienten, die so einen Bruch erleiden, können nicht mehr selber aufstehen und Angehörige sollten sofort den Notfalldienst informieren. Es benötigt fast immer eine Ambulanz, um die Patienten ins Spital zu transportieren, weil es stark schmerzhaft ist, und in der Regel muss man diese Brüche relativ rasch operieren. Zur Diagnose benötigt es ein konventionelles Röntgenbild.
Therapie und Nachbehandlung
Besteht ein verschobener Bruch sollte in der Regel innerhalb 24h eine operative Therapie durchgeführt werden.
Handelt es sich um einen oberschenkelkopfnahen Bruch wird meist ein künstliches Hüftgelenk mit oder ohne Pfanne eingesetzt. Ob die Pfanne zusätzlich ersetzt wird, muss im individuellen Fall besprochen werden.
Besteht ein verschobener oberschenkelkopfferner Bruch wird der Bruch in die korrekte Stellung gebracht und mit Platten oder einem sogenannten Marknagel fixiert.
Glücklicherweise kann man dies heutzutage meist rasch durchführen damit die Patienten nur kurz leiden und am nächsten Tag wieder schmerzarm voll auf das Bein abstehen können. Meist kann man nach wenigen Tagen das Spital wieder verlassen. Manchmal macht es Sinn noch eine stationäre Rehabilitation anzuhängen, das ist abhängig von den Nebendiagnosen.