Femur­kopf­ne­kro­se (Hüft­kopf­ne­kro­se)

MRI Schnitt einer kleinen Hüftkopfnekrose
MRI Schnitt einer klei­nen Hüft­kopf­ne­kro­se

Die Femur­kopf­ne­kro­se ist eine erwor­be­ne Erkran­kung des Hüft­kop­fes. Hier­bei ist die Durch­blu­tung des Hüft­kop­fes gestört und es kommt zu Area­len im Hüft­kopf, wel­che nekro­tisch wer­den (= abster­ben). Die­se Erkran­kung ist gehäuft bei Män­nern zwi­schen 35 und 50 Jah­ren.

Es gibt ver­schie­de­ne For­men und auch ver­schie­de­ne Ursa­chen. Im fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um ent­steht eine Hüft­ar­thro­se. Es wer­den ver­schie­de­ne Sta­di­en beschrie­ben und abhän­gig von dem Sta­di­um und dem Alter des Pati­en­ten wird die kor­rek­te The­ra­pie bespro­chen. Der ent­schei­den­de Unter­schied ist ob der Hüft­kopf ent­run­det (ein­ge­bro­chen) ist oder nicht. Dies kann in einem kon­ven­tio­nel­len Rönt­gen­bild fest­ge­stellt wer­den.

Sobald der Hüft­kopf ent­run­det ist, ist die Pro­gno­se bezüg­lich einer gelenks­er­hal­ten­den The­ra­pie deut­lich ver­min­dert und es muss meist eine Hüft­pro­the­se ein­ge­setzt wer­den.

Ist der Femur­kopf noch nicht oder nur ein sehr klei­ner Bereich ent­run­det und der Rest des Knor­pels vom Ober­schen­kel­kopf noch intakt, gibt es ver­schie­de­ne The­ra­pie­op­tio­nen. In sol­chen Situa­tio­nen braucht es immer auch ein MRI mit Kon­trast­mit­tel um das Aus­mass der Erkran­kung abzu­schät­zen.

MRI Schnitt einer kleinen Hüftkopfnekrose
MRI Schnitt einer klei­nen Hüft­kopf­ne­kro­se

Femur­kopf­ne­kro­se (Hüft­kopf­ne­kro­se oder asep­ti­sche Kno­chen­ne­kro­se)

Sym­pto­me

Häu­fig begin­nen Schmer­zen anfangs nur leicht im Bereich des Hüft­ge­lenks, wobei der Pati­ent es typi­scher­wei­se in der Lei­sten­ge­gend spürt. Es kann auch sehr rasch gehen, dass Pati­en­ten star­ke Schmer­zen haben und fast nicht mehr bela­sten kön­nen.

Ursa­che

Hier muss unter­schie­den wer­den zwi­schen der idio­pa­thi­schen Form (Ursa­che unbe­kannt) und der sekun­dä­ren Form. Die idio­pa­thi­sche Form der Femur­kopf­ne­kro­se ent­steht ohne, dass man die Ursa­che ver­steht und ohne, dass bekann­te Risi­ko­fak­to­ren vor­han­den sind.

Die sekun­dä­re Form ist abhän­gig von diver­sen Fak­to­ren. Die zwei häu­fig­sten Risi­ko­fak­to­ren sind über­mäs­si­gen Alko­hol­kon­sum und Corticosteroid-Einnahme über län­ge­re Zeit. Wei­te­re Risi­ko­fak­to­ren sind Unfäl­le, Ope­ra­tio­nen im Bereich des Hüft­ge­lenks oder bestimm­te Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen.

Fall­bei­spiel

MRI der rech­ten Hüf­te von einem 40-jährigen Pati­en­ten mit einer umschrie­be­nen rela­tiv klei­nen Femur­kopf­ne­kro­se.

Kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie

In frü­hen Pha­sen der Erkran­kung kann eine Ent­la­stung an zwei Geh­stöcken und wenn mög­lich Reduk­ti­on des Risi­ko­fak­tors die Situa­ti­on sta­bi­li­sie­ren. Eine Cor­ti­son­in­fil­tra­ti­on ins Hüft­ge­lenk ist indi­vi­du­ell abzu­wä­gen, weil es dadurch auch ein Risi­ko gibt, dass die Erkran­kung rascher fort­schrei­tet.

Medi­ka­men­tö­se The­ra­pien (z.B. Osteo­kla­sten­hem­mer) wer­den gele­gent­lich ver­wen­det. Hier­für gibt es in der Lite­ra­tur eine gewis­se Evi­denz, dass der gefürch­tet Hüft­kopf­ein­bruch ver­hin­dert oder zumin­dest ver­zö­gert wer­den kann. Auch hier­für ist es aber wich­tig abzu­wä­gen, ob es im indi­vi­du­el­len Fall hilf­reich ist weil auch die­se Medi­ka­men­te sel­te­ne Neben­wir­kun­gen haben.

Ope­ra­ti­ve The­ra­pie

Frü­her hat man die Anboh­rung (core decom­pres­si­on) pro­pa­giert. Dadurch kann in der Theo­rie der Druck ent­la­stet und so die Durch­blu­tung ver­bes­sert wer­den damit es nicht zum Hüft­kopf­ein­bruch kommt.

Die Lite­ra­tur zeigt hier aber unter­schied­li­che Ergeb­nis­se. Pati­en­ten mit klei­nen Nekro­se­area­len, die nicht ein­ge­bro­chen sind zei­gen die besten Resul­ta­te nach einer Anboh­rung. Das sind aber auch die Pati­en­ten, wel­che auch ohne Anboh­rung die besten Resul­ta­te zei­gen. Des­we­gen sind wir am Gelenk­zen­trum Zürich zurück­hal­tend mit die­ser Art von The­ra­pie.

Bei jun­gen Pati­en­ten mit grös­se­ren Nekro­se­area­len kann durch eine Osteo­to­mie (geziel­ter Kno­chen­schnitt) das betrof­fe­ne Nekro­se­are­al aus der Tra­ge­zo­ne geschwenkt und so einen Ein­bruch ver­hin­dert wer­den.

Bei Pati­en­ten mit einem gros­sen Nekro­se­are­al, einem hohen Lei­dens­druck, geschei­ter­tem kon­ser­va­ti­ver The­ra­pie und einem Hüft­kopf­ein­bruch oder schon einer Hüft­ar­thro­se bleibt nur noch die Hüft­pro­the­se als Opti­on.

Frü­her waren die Resul­ta­te der Pati­en­ten nach Hüft­pro­the­se bei Hüft­kopf­ne­kro­se  schlech­ter als bei Ver­gleichs­grup­pen von Pati­en­ten mit einer «nor­ma­len» Hüft­ar­thro­se. Heut­zu­ta­ge mit den neu­en Hüft­pro­the­sen haben sich die Resul­ta­te ange­gli­chen und aus die­sem Grund ist die Hüft­pro­the­se bei Pati­en­ten mit Hüft­kopf­ein­bruch bei Hüft­kopf­ne­kro­se eine gute Mög­lich­keit das Pro­blem defi­ni­tiv zu lösen.

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