Fehlstellungen des Rückfusses
Zu Fehlstellungen in den Rückfussgelenken kann es im Rahmen von Unfällen durch fehlverheilte Knochenbrüche kommen oder es kann zu einer Dysbalance der im Rückfuss agierenden Muskeln kommen ebenfalls als Folge von Unfällen oder von Lähmungserscheinungen. Schliesslich sind auch degenerative Sehnenverletzungen häufige Ursachen von Fehlstellungen im Rückfuss.
Arthrose im Fuss und Sprunggelenk
Knick-Senkfuss
Die Tibialis posterior-Sehne stützt im gesunden Fuss die Längswölbung und richtet diese auf beim Gehen. Beim Eintreten einer hochgradigen Degeneration oder eines Risses dieser Sehne verliert der Fuss seine Stütze zur Fussinnenseite und das Längsgewölbe bricht zunehmend ein, zusätzlich knickt der ganze Fuss zur Körperinnenseite. Folge sind Fehlbelastung und zunehmende Gehunfähigkeit.
Ziel einer jeden Behandlung soll sein, den Fuss wieder in eine stabile Position zu bringen. Sehr kräftige Schuhe und eine passende Einlage, welche die Längswölbung gut stützen, können in frühen Stadien helfen, die Verschlechterung der Fussposition zu verlangsamen. Ältere Leute können durchaus von einer solchen Behandlung profitieren.
Aktiven Patienten wird jedoch in der Regel ein operatives Vorgehen empfohlen, da die Knick-Senkfussfehlstellung leider einen progredienten Charakter zeigt, das heisst die Fehlstellung nimmt über die Zeit kontinuierlich zu.
Grundsätzlich sind zwei verschiedene Operationstechniken möglich:
Rekonstruktion der Sehne
Dies ist bei jüngeren Patienten mit nur mässig ausgeprägter Fehlstellung durchaus eine gute Möglichkeit, den Fuss aufzurichten und die Funktionen wieder herzustellen.
Meist sind zusammen mit der Sehnenrekonstruktion aber auch Stellungskorrekturen am Fersenbein nötig, um das Einknicken auch langfristig zu stabilisieren.
Aufrichten durch Versteifungsoperation
Bei ausgeprägten Fällen und bei älteren Patienten empfiehlt sich eher eine Aufrichtung des Fusses durch Versteifung des Talonaviculargelenkes, welches als Schlüsselgelenk in diesem Bereich gilt.
In vielen Fällen ist gleichzeitig auch eine Versteifung des unteren Sprunggelenkes sinnvoll, da die zusätzliche Bewegungseinschränkung durch diese erweiterte Versteifungsoperation nur unwesentlich ist, langfristig wahrscheinlich eine bessere Stabilität erreicht werden kann und die Gefahr einer erneuten Fehlstellung vermindert wird.
Hohlfuss (Pes excavatus)
Hierbei handelt es sich in der Regel um eine Fehlstellung im Rückfuss und im Mittelfussbereich. Das typische Bild ist ein sehr hoher Rist und ein Fuss, der nach aussen kippt. Gegebenenfalls weisen Patienten mit diesen Fehlstellungen auch typische Hammer- oder Krallenzehen auf.
Ursache des ausgeprägten Hohlfusses ist nicht selten eine neurologische Erkrankung oder eine Nervenverletzung, was zu einer Dysbalance der Kräfte im Rückfuss führt.
Eine operative Therapie richtet sich nach der Ursache dieser muskulären Dysbalance. Meist sind Verlagerungen von Sehnen notwendig in Kombination mit Stellungskorrekturen auch im Fussskelett, neben anderen ist in der Regel das Fersenbein von einer solchen Stellungskorrektur betroffen.