Kalkschulter
Die Tendinitis calcarea, wie die Kalkschulter medizinisch genannt wird, ist eine häufige Problematik. Die Ursache für die Kalkeinlagerung in den Sehnen ist nicht bekannt, es gibt familiäre Häufungen, in knapp der Hälfte der Fälle lässt sich in beiden Schultern Kalk nachweisen.
Die Erkrankung verläuft in Phasen, typischerweise gibt es immer wieder schmerzarme Episoden, jedoch können Verkalkungen in den Sehnen äusserst starke Schmerzen verursachen. Die Abklärung erfolgt meist mit einem Röntgenbild in verschiedenen Schulterstellungen, wenn vorhanden zusätzlich mit einem Ultraschall. Manchmal werden Verkalkungen auch als Zufallsbefund diagnostiziert, diese sind dann aber nicht symptomatisch. Bei einer massiv schmerzhaften Kalkschulter hilft in aller Regel als schnelle Lösung eine Kortisoninfiltration in den Schleimbeutel. Manchmal werden die Patienten durch diese Infiltration anhaltend schmerzfrei.
Gemäss Lehrbuch lösen sich die Kalkdepots irgendwann von alleine wieder auf. Wie lange der Patient jedoch an Schmerzen leiden muss, bis dies geschieht, ist in jedem Fall unterschiedlich. Grundsätzlich sollte aber die Natur die Chance erhalten, die Kalkdepots aufzulösen. Somit sind konservative (nicht operative) Behandlungen erste Wahl. Sie bestehen aus Infiltrationen in den Schleimbeutel, sanfter Physiotherapie, Schmerztherapie mit entzündungshemmenden Medikamenten und sonografisch gesteuertem Kalkneedling.
Wenn die konservative Behandlung nicht zum Erfolg führt, kann das Kalkdepot operativ in einer Schulterarthroskopie entfernt werden.