Hammerzehen
Als Hammerzehen werden im Volksmund Fehlstellungen der Kleinzehen bezeichnet, welche sich mit Druckproblemen über dem aufstehenden Mittelgelenk äussern oder durch Druckbeschwerden im Bereich der Zehenkuppe.
Die Ursache derartiger Fehlstellungen kann gefunden werden zum Beispiel in Fällen von sehr langen Kleinzehen, welche sich in Schuhen zunehmend krallen und über Jahre sich zunehmend in einer Fehlstellung fixieren. Eine weitere häufige Ursache ist das gleichzeitige Vorliegen einer Hallux valgus-Deformität, was zu einer Verdrängung vor allem der 2., später der 3. Zehe führt, diese weichen nach oben aus.
Als Folge entwickelt sich oft eine Druckstelle und ein Hühnerauge über dem Mittelgelenk. Bei lang anhaltender Fehlstellung kann es sogar zur Destabilisierung des Zehengrundgelenkes kommen, welches dann ausrenkt. Folge davon ist eine Instabilität der Zehe mit Überlastung des entsprechenden Mittelfusskochens am Fussballen.
Eine sorgfältige Analyse der Ursache dieser Fehlstellungen führt zum chirurgischen Behandlungskonzept: Die verkürzten Sehnen müssen verlängert, Verklebungen der Gelenkkapsel gelöst werden. Damit sind die Weichteile vorbereitet für den meist notwendigen Eingriff am Knochen.
Therapie der Hammerzehen
Versteifung des Mittelgelenkes
Hierbei werden die Gelenkflächen des Mittelgelenkes mit der Säge abgetragen, so dass durch eine vorübergehende Stabilisierung mittels einem Draht eine Versteifung des schmerzhaften Gelenkes erreicht werden kann.
Damit lässt sich die Druckstelle zuverlässig beseitigen. In manchen Fällen lässt sich statt dieser Versteifung auch ein gelenkserhaltender Eingriff durchführen.
Weil-Osteotomie
Wenn eine Hammerzehe lange Zeit besteht, kann als Spätfolge eine Luxation des Grundgelenkes auftreten. In diesen Fällen verkürzen sich die Weichteile derart, dass oft eine Verkürzung des Mittelfussknochens nötig ist, damit das Gelenk wieder eingerenkt werden kann.